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Getreidefreies Pferdefutter

Pferde fressen in der freien Natur sehr Verschiedenes: Meist sind es Kräuter, Gräser, Wurzeln und Blätter ─ Fallobst steht auch auf ihrem Speiseplan, wenn es sich anbietet. Was allerdings nicht dazugehört, ist Getreide. Der Verdauungstrakt von Pferden ist auch nicht auf größere Mengen Getreidemengen ausgelegt. Zum Vergleich: Hafer hat einen Stärkegehalt von 39 %, Mais sogar 62 %, während in Heu gerade einmal 1,8 % enthalten sind. Der Energiebedarf von Freizeitpferden kann in den meisten Fällen zudem bereits durch die tägliche (Raufutter-)Fütterung gedeckt werden. Für Pferde, die früher an der Feldarbeit beteiligt waren, diente Getreide selbstverständlich als notwendiger Energielieferant, der für gewöhnliche Freizeitpferde heute in den meisten Fällen nicht notwendig ist. Tatsächlich werden aber Hafer, Gerste, Mais und auch Dinkel gerne gefüttert. Vor allem, wenn das Pferd Leistungen im Sport meistert oder anstrengende Arbeit verrichtet, ist ein zusätzlicher Energielieferant auch durchaus sinnvoll.

Für empfindliche Pferde, die zu Stoffwechselkrankheiten oder Magenproblemen neigen, ist getreidefreies Pferdefutter geeigneter. Schließlich sind Pferde von Natur aus nicht an viel Getreide gewöhnt. Letztlich hängt es vom notwendigen Energiebedarf und dem Gesundheitszustand des Pferdes ab, ob Futter mit Getreide in der Fütterung Verwendung finden sollte.

Die Verdauung des Pferdes – Stärke

Um den Sinn hinter der getreidefreien Fütterung zu verstehen, möchten wir vorerst grob über die Stärkeverdauung (Umwandlung von Stärke in Zucker) des Pferdes aufklären. Um sein Pferd optimal ernähren zu können, ist es von großer Bedeutung, die verschiedenen Abläufe der Verdauung zu kennen und zu verstehen.

Magen

Der Verdauungstrakt des Pferdes ist von Natur aus auf die Verdauung von Raufaser ausgelegt. Pferde produzieren rund um die Uhr Magensäure, welche durch die stetige Zufuhr von Raufutter abgepuffert werden kann. Zudem ist der Dickdarm mit seiner umfangreichen Besiedlung an Mikroorganismen auf die Umsetzung von Rohfaser ausgelegt. Raufutter verbleibt relativ kurz im Magen, weshalb eine permanente Zufuhr wichtig ist und Fresspausen von über 4 Stunden vermieden werden sollten. Stärkehaltiges Getreide hingegen verbleibt deutlich länger im Magen, da dieses schwieriger zu verdauen ist – es liegt also „schwer im Magen“. Der Magen des Pferdes besteht im Groben aus zwei Abschnitten: Im vorderen Teil findet eine geringe mikrobielle Umsetzung leicht verdaulicher Kohlenhydrate und Stärke statt, während im hinteren Teil der Magensaft mit seiner sauren Zusammensetzung übernimmt. Im oberen Teil des Magens wird die Stärke in flüchtige Fettsäuren (Milchsäure) zersetzt. In diesem Bereich des Magens ist eine schützende Schleimschicht nicht vorhanden, wodurch bei einer übermäßigen Stärkefütterung zu viel Milchsäure produziert wird und die Magenschleimhaut somit geschädigt/gereizt werden kann.

Dünndarm

Die hauptsächliche Stärkeverdauung erfolgt jedoch enzymatisch im Dünndarm über das Enzym Amylase. Pferde verfügen über eine geringe Amylase-Produktion (Enzym zur Verdauung von Stärke), wodurch die Verdauung von stärkehaltigen Futtermitteln länger dauert und große Portionen auf einmal vermieden werden sollten. Die Amylase spaltet die Stärke in kleinere Komponenten, welche dann die Dünndarmwand passieren und über das Blut aufgenommen werden können. Wird zu viel stärkehaltiges Kraftfutter auf einmal verfüttert, kann es passieren, dass zu wenig Stärke im Dünndarm verarbeitet wird und diese Stärke dann in den Dickdarm gelangt. Wichtig: Dort hat die Stärke nichts zu suchen! Die Dickdarmeigenen Bakterien sind zur Fermentation von Rohfaser ausgelegt. Gelangt Stärke in den Dickdarm, wird diese von den Milchsäurebakterien zu flüchtigen Fettsäuren und Laktat umgewandelt, wodurch der PH-Wert absinkt. So wird die Dickdarmschleimhaut nachhaltig geschädigt und die Nährstoffaufnahme wird massiv eingeschränkt – man spricht hier auch von „Dickdarmübersäuerung“. Folgen können Koliken, Durchfall oder auch Stoffwechselerkrankungen sein. Im schlimmsten Fall sterben die Bakterien und Mikroben ab, die Giftstoffe gelangen ins Blut und das Pferd bekommt eine Hufrehe.

Als Faustregel gilt daher: maximal 1 g Stärke pro kg Körpergewicht pro Mahlzeit. Für ein Pferd mit 600 kg Körpergewicht sind das 600 g Stärke pro Mahlzeit. Diese Menge ist jedoch stets individuell zu betrachten und kann von Pferd zu Pferd schwanken. Daher eignen sich kleinere Kraftfutterrationen über den Tag verteilt am besten, um die Verdauung des Pferdes zu schonen. Bei empfindlichen oder bereits angeschlagenen Pferden ist daher aber auch ein kompletter Verzicht auf Getreide in der Ration ratsam. Diese Pferde sollten dann möglichst getreidefrei gefüttert werden.

Getreide ist im Pferdefutter nicht unbedingt notwendig

Vor allem Pferde, die wenig bis keine körperliche Leistung erbringen müssen, benötigen nicht zwingend Getreide als zusätzlichen Energielieferanten. Eine ausreichend große Heuration, mind. 1,5kg pro 100 kg Körpergewicht pro Tag, in Kombination mit einem guten Mineralfutter würde hier vollkommen ausreichen, um den Nährstoff- und Energiebedarf des Tieres abzudecken. Falls aus den verschiedensten Gründen doch ein Krippenfutter gefüttert werden soll und das Pferd zu Empfindlichkeiten im Magen-Darm-Trakt oder im Stoffwechsel neigt, kann ein getreidefreies Kraftfutter sinnvoll sein. So kann das Pferd trotzdem eine schmackhafte Krippenfutterration erhalten ohne, dass das Wohlergehen des Tieres gefährdet oder zu viel unnötige Energie gefüttert wird.

Gründe für eine getreidefrei Fütterung

Stoffwechsel- und Magenerkrankungen sind wohl in den meisten Fällen der Hauptgrund für eine getreidefreie Fütterung – aber warum sollte das Pferd bei Stoffwechselproblematiken und Problematiken des Magen-Darm-Traktes möglichst getreidefrei gefüttert werden?

Stoffwechselerkrankungen

Erkrankungen des Stoffwechsels können die unterschiedlichsten Ursachen haben. Teilweise werden diese Erkrankungen vererbt, teilweise erkranken die Pferde durch Fehler in der Fütterung durch chronische Überversorgung mit Energie – häufig durch eine zu große Menge an Getreide in der Ration. In jedem Fall ist aber die Umstellung auf ein getreidefreies Futter sinnvoll und ratsam.

Das Equine Cushing-Syndrom (ECS) ist eine hormonelle Störung und entsteht durch eine Störung der Hirnanhangdrüse. Somit hat diese Erkrankung Ihre Ursache nicht in einer falschen Fütterung, geht aber oft mit einer Insulinresistenz einher. Dadurch sollte unbedingt über eine getreidefreie Fütterung nachgedacht werden, um die Lebensqualität des Pferdes positiv zu beeinflussen. Die Pferde, die unter „Cushing“ leiden, zeigen oft Symptome wie lockiges Fell, das nicht ausfällt, starkes Schwitzen, Fettpolster, Muskelabbau und teils Hufrehe.

Eine weitere häufige Stoffwechselerkrankung nennt sich PSSM (Polysaccharide Storage Myopathy) – Typ 1 und Typ 2. Hierbei handelt es sich um eine genetisch bedingte Muskelerkrankung, die schubweise zu Lahmheit, Müdigkeit, Muskelsteifheit und teilweise leichten Koliksymptomen führen kann. PSSM-Pferde haben einen gestörten Muskelstoffwechsel, wodurch Zuckermoleküle nicht korrekt verstoffwechselt werden können und stattdessen zu viel Glykogen in den Muskelzellen gespeichert werden. So kommt es zum Absterben der Muskelzellen und folglich zu Muskelschmerzen. Bei zu hohem Insulinspiegel, wie es bei getreidereicher Fütterung der Fall ist, wird diese Einlagerung des Glykogens verstärkt und die Symptomatiken verschlimmert. Daher eignet sich für betroffene Pferde immer eine getreidefreie Krippenration. Zudem sollte auf eine ausreichende Zufuhr an hochwertigen Eiweißen geachtet werden, um die Muskulatur nachhaltig zu unterstützen.

Auch bei einer Hufrehe sollte eine getreidefreie Fütterung Anwendung finden. Bei einer Hufrehe handelt es sich um eine Entzündung der Huflederhaut, die durch bestimmte Stoffwechselvorgänge im Pferdekörper ausgelöst wird und verschiedene Ursprünge haben kann. Diese Erkrankung ist äußerst schmerzhaft für die Pferde und sollte medikamentös und über ein angepasstes, getreidefreies Fütterungsmanagement behandelt werden.

Magenprobleme

Magenproblematiken haben oftmals Ihre Ursache in einem falschen Fütterungsmanagement. Vor allem eine unzureichende Heufütterung in Kombination mit einer übermäßigen Fütterung von zu großen Getreidemengen machen dem Pferdemagen zu schaffen. Nicht selten leiden die Pferde folglich an Magenschleimhautentzündungen oder sogar an Magengeschwüren. Das kann weitreichende Folgen für das Pferd mit sich ziehen. Auch Stress kann in vielen Fällen ein Auslöser für solche Problematiken sein.

Sind bereits Magenproblematiken bekannt, sollte immer als erstes auf die Fütterung geschaut werden. Zur weiteren Schonung des Magen-Darm-Traktes empfiehlt sich hier stets eine Fütterung frei von Getreide, wodurch die Magenschleimhaut geschont wird. Auch vorbeugend kann eine getreidefreie Fütterung Anwendung finden, wenn die Pferde von Natur aus schon sehr stressempfindlich sind. Allein eine getreidefreie Fütterung bewirkt hier jedoch keine Wunder. Das A & O in der Pferdefütterung ist stets die ausreichende Fütterung von qualitativ hochwertigem Raufutter. Eine Menge von mindestens 1,5 kg, besser 2 kg pro 100 kg Körpergewicht sollte jedem Pferd pro Tag zur Verfügung stehen ohne, dass Fresspausen von über 4 Stunden entstehen.

Vorteile von getreidefreiem Pferdefutter

Festzuhalten ist jedoch: Getreide ist für Pferde nicht per se schlecht oder gänzlich ungeeignet! Es muss nur in entsprechender Menge an die richtigen Pferde verfüttert werden, um Probleme im Magen-Darm-Trakt sowie Stoffwechselerkrankungen zu vermeiden. Viele Pferde kommen mit einer an Leistung und Gesundheitszustand angepassten Getreidefütterung hervorragend zurecht.

Unsere getreidefreien Futtersorten

Mittlerweile haben wir ein „rundum-sorglos-Paket“ in Sachen getreidefreier Fütterung aufgebaut. In unserem Sortiment finden sich die passenden Futtermittel für jedes Pferd – dabei immer angepasst auf Energiebedarf und Gesundheitszustand des Pferdes. So können sowohl Freizeitpferde als auch Sportpferde bedarfsgerecht mit einer Fütterung ohne Getreide ernährt werden. Im Freizeitbereich eignen sich dabei vor allem unsere Sorten EMH Struktur getreidefrei, Vitalize Low Carb Plus, ReVital Cubes sowie das Vitalize Gastro Plus E. Für Pferde, die höhere sportliche Leistung erbringen müssen und demnach mehr Energie in der Ration benötigen, empfehlen wir stets unser Green Power getreidefrei, welches mit einem recht hohen Energiegehalt ausgestattet ist, oder das Vitalize Gastro Plus E, welches über einen moderaten Energiegehalt verfügt. Für Senior Pferde bietet sich unser Senior Müslis getreidefrei an, welches auf den speziellen Bedarf älterer Pferde perfekt abgestimmt ist. Pferde, die zu einem sehr empfindlichen Magen neigen oder sogar schon Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes haben, sind mit unserem E-VET mucOvital prebiotic bestens versorgt. Ergänzt wird das getreidefrei-Sortiment durch ein getreidefreies Weserland Mash, getreidefreie Leckerlies sowie unser Kräutermineral getreidefrei als getreidefreies Mineralfutter.

Bei individuellen Fragen stehen wir gerne mit unserer Fütterungsberatung zur Verfügung.

short Pferde fressen in der freien Natur sehr Verschiedenes: Meist sind es Kräuter, Gräser, Wurzeln und Blätter ─ Fallobst steht auch auf ihrem Speiseplan, wenn es sich anbietet. Was allerdings nicht... mehr erfahren »
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Getreidefreies Pferdefutter

Pferde fressen in der freien Natur sehr Verschiedenes: Meist sind es Kräuter, Gräser, Wurzeln und Blätter ─ Fallobst steht auch auf ihrem Speiseplan, wenn es sich anbietet. Was allerdings nicht dazugehört, ist Getreide. Der Verdauungstrakt von Pferden ist auch nicht auf größere Mengen Getreidemengen ausgelegt. Zum Vergleich: Hafer hat einen Stärkegehalt von 39 %, Mais sogar 62 %, während in Heu gerade einmal 1,8 % enthalten sind. Der Energiebedarf von Freizeitpferden kann in den meisten Fällen zudem bereits durch die tägliche (Raufutter-)Fütterung gedeckt werden. Für Pferde, die früher an der Feldarbeit beteiligt waren, diente Getreide selbstverständlich als notwendiger Energielieferant, der für gewöhnliche Freizeitpferde heute in den meisten Fällen nicht notwendig ist. Tatsächlich werden aber Hafer, Gerste, Mais und auch Dinkel gerne gefüttert. Vor allem, wenn das Pferd Leistungen im Sport meistert oder anstrengende Arbeit verrichtet, ist ein zusätzlicher Energielieferant auch durchaus sinnvoll.

Für empfindliche Pferde, die zu Stoffwechselkrankheiten oder Magenproblemen neigen, ist getreidefreies Pferdefutter geeigneter. Schließlich sind Pferde von Natur aus nicht an viel Getreide gewöhnt. Letztlich hängt es vom notwendigen Energiebedarf und dem Gesundheitszustand des Pferdes ab, ob Futter mit Getreide in der Fütterung Verwendung finden sollte.

Die Verdauung des Pferdes – Stärke

Um den Sinn hinter der getreidefreien Fütterung zu verstehen, möchten wir vorerst grob über die Stärkeverdauung (Umwandlung von Stärke in Zucker) des Pferdes aufklären. Um sein Pferd optimal ernähren zu können, ist es von großer Bedeutung, die verschiedenen Abläufe der Verdauung zu kennen und zu verstehen.

Magen

Der Verdauungstrakt des Pferdes ist von Natur aus auf die Verdauung von Raufaser ausgelegt. Pferde produzieren rund um die Uhr Magensäure, welche durch die stetige Zufuhr von Raufutter abgepuffert werden kann. Zudem ist der Dickdarm mit seiner umfangreichen Besiedlung an Mikroorganismen auf die Umsetzung von Rohfaser ausgelegt. Raufutter verbleibt relativ kurz im Magen, weshalb eine permanente Zufuhr wichtig ist und Fresspausen von über 4 Stunden vermieden werden sollten. Stärkehaltiges Getreide hingegen verbleibt deutlich länger im Magen, da dieses schwieriger zu verdauen ist – es liegt also „schwer im Magen“. Der Magen des Pferdes besteht im Groben aus zwei Abschnitten: Im vorderen Teil findet eine geringe mikrobielle Umsetzung leicht verdaulicher Kohlenhydrate und Stärke statt, während im hinteren Teil der Magensaft mit seiner sauren Zusammensetzung übernimmt. Im oberen Teil des Magens wird die Stärke in flüchtige Fettsäuren (Milchsäure) zersetzt. In diesem Bereich des Magens ist eine schützende Schleimschicht nicht vorhanden, wodurch bei einer übermäßigen Stärkefütterung zu viel Milchsäure produziert wird und die Magenschleimhaut somit geschädigt/gereizt werden kann.

Dünndarm

Die hauptsächliche Stärkeverdauung erfolgt jedoch enzymatisch im Dünndarm über das Enzym Amylase. Pferde verfügen über eine geringe Amylase-Produktion (Enzym zur Verdauung von Stärke), wodurch die Verdauung von stärkehaltigen Futtermitteln länger dauert und große Portionen auf einmal vermieden werden sollten. Die Amylase spaltet die Stärke in kleinere Komponenten, welche dann die Dünndarmwand passieren und über das Blut aufgenommen werden können. Wird zu viel stärkehaltiges Kraftfutter auf einmal verfüttert, kann es passieren, dass zu wenig Stärke im Dünndarm verarbeitet wird und diese Stärke dann in den Dickdarm gelangt. Wichtig: Dort hat die Stärke nichts zu suchen! Die Dickdarmeigenen Bakterien sind zur Fermentation von Rohfaser ausgelegt. Gelangt Stärke in den Dickdarm, wird diese von den Milchsäurebakterien zu flüchtigen Fettsäuren und Laktat umgewandelt, wodurch der PH-Wert absinkt. So wird die Dickdarmschleimhaut nachhaltig geschädigt und die Nährstoffaufnahme wird massiv eingeschränkt – man spricht hier auch von „Dickdarmübersäuerung“. Folgen können Koliken, Durchfall oder auch Stoffwechselerkrankungen sein. Im schlimmsten Fall sterben die Bakterien und Mikroben ab, die Giftstoffe gelangen ins Blut und das Pferd bekommt eine Hufrehe.

Als Faustregel gilt daher: maximal 1 g Stärke pro kg Körpergewicht pro Mahlzeit. Für ein Pferd mit 600 kg Körpergewicht sind das 600 g Stärke pro Mahlzeit. Diese Menge ist jedoch stets individuell zu betrachten und kann von Pferd zu Pferd schwanken. Daher eignen sich kleinere Kraftfutterrationen über den Tag verteilt am besten, um die Verdauung des Pferdes zu schonen. Bei empfindlichen oder bereits angeschlagenen Pferden ist daher aber auch ein kompletter Verzicht auf Getreide in der Ration ratsam. Diese Pferde sollten dann möglichst getreidefrei gefüttert werden.

Getreide ist im Pferdefutter nicht unbedingt notwendig

Vor allem Pferde, die wenig bis keine körperliche Leistung erbringen müssen, benötigen nicht zwingend Getreide als zusätzlichen Energielieferanten. Eine ausreichend große Heuration, mind. 1,5kg pro 100 kg Körpergewicht pro Tag, in Kombination mit einem guten Mineralfutter würde hier vollkommen ausreichen, um den Nährstoff- und Energiebedarf des Tieres abzudecken. Falls aus den verschiedensten Gründen doch ein Krippenfutter gefüttert werden soll und das Pferd zu Empfindlichkeiten im Magen-Darm-Trakt oder im Stoffwechsel neigt, kann ein getreidefreies Kraftfutter sinnvoll sein. So kann das Pferd trotzdem eine schmackhafte Krippenfutterration erhalten ohne, dass das Wohlergehen des Tieres gefährdet oder zu viel unnötige Energie gefüttert wird.

Gründe für eine getreidefrei Fütterung

Stoffwechsel- und Magenerkrankungen sind wohl in den meisten Fällen der Hauptgrund für eine getreidefreie Fütterung – aber warum sollte das Pferd bei Stoffwechselproblematiken und Problematiken des Magen-Darm-Traktes möglichst getreidefrei gefüttert werden?

Stoffwechselerkrankungen

Erkrankungen des Stoffwechsels können die unterschiedlichsten Ursachen haben. Teilweise werden diese Erkrankungen vererbt, teilweise erkranken die Pferde durch Fehler in der Fütterung durch chronische Überversorgung mit Energie – häufig durch eine zu große Menge an Getreide in der Ration. In jedem Fall ist aber die Umstellung auf ein getreidefreies Futter sinnvoll und ratsam.

Das Equine Cushing-Syndrom (ECS) ist eine hormonelle Störung und entsteht durch eine Störung der Hirnanhangdrüse. Somit hat diese Erkrankung Ihre Ursache nicht in einer falschen Fütterung, geht aber oft mit einer Insulinresistenz einher. Dadurch sollte unbedingt über eine getreidefreie Fütterung nachgedacht werden, um die Lebensqualität des Pferdes positiv zu beeinflussen. Die Pferde, die unter „Cushing“ leiden, zeigen oft Symptome wie lockiges Fell, das nicht ausfällt, starkes Schwitzen, Fettpolster, Muskelabbau und teils Hufrehe.

Eine weitere häufige Stoffwechselerkrankung nennt sich PSSM (Polysaccharide Storage Myopathy) – Typ 1 und Typ 2. Hierbei handelt es sich um eine genetisch bedingte Muskelerkrankung, die schubweise zu Lahmheit, Müdigkeit, Muskelsteifheit und teilweise leichten Koliksymptomen führen kann. PSSM-Pferde haben einen gestörten Muskelstoffwechsel, wodurch Zuckermoleküle nicht korrekt verstoffwechselt werden können und stattdessen zu viel Glykogen in den Muskelzellen gespeichert werden. So kommt es zum Absterben der Muskelzellen und folglich zu Muskelschmerzen. Bei zu hohem Insulinspiegel, wie es bei getreidereicher Fütterung der Fall ist, wird diese Einlagerung des Glykogens verstärkt und die Symptomatiken verschlimmert. Daher eignet sich für betroffene Pferde immer eine getreidefreie Krippenration. Zudem sollte auf eine ausreichende Zufuhr an hochwertigen Eiweißen geachtet werden, um die Muskulatur nachhaltig zu unterstützen.

Auch bei einer Hufrehe sollte eine getreidefreie Fütterung Anwendung finden. Bei einer Hufrehe handelt es sich um eine Entzündung der Huflederhaut, die durch bestimmte Stoffwechselvorgänge im Pferdekörper ausgelöst wird und verschiedene Ursprünge haben kann. Diese Erkrankung ist äußerst schmerzhaft für die Pferde und sollte medikamentös und über ein angepasstes, getreidefreies Fütterungsmanagement behandelt werden.

Magenprobleme

Magenproblematiken haben oftmals Ihre Ursache in einem falschen Fütterungsmanagement. Vor allem eine unzureichende Heufütterung in Kombination mit einer übermäßigen Fütterung von zu großen Getreidemengen machen dem Pferdemagen zu schaffen. Nicht selten leiden die Pferde folglich an Magenschleimhautentzündungen oder sogar an Magengeschwüren. Das kann weitreichende Folgen für das Pferd mit sich ziehen. Auch Stress kann in vielen Fällen ein Auslöser für solche Problematiken sein.

Sind bereits Magenproblematiken bekannt, sollte immer als erstes auf die Fütterung geschaut werden. Zur weiteren Schonung des Magen-Darm-Traktes empfiehlt sich hier stets eine Fütterung frei von Getreide, wodurch die Magenschleimhaut geschont wird. Auch vorbeugend kann eine getreidefreie Fütterung Anwendung finden, wenn die Pferde von Natur aus schon sehr stressempfindlich sind. Allein eine getreidefreie Fütterung bewirkt hier jedoch keine Wunder. Das A & O in der Pferdefütterung ist stets die ausreichende Fütterung von qualitativ hochwertigem Raufutter. Eine Menge von mindestens 1,5 kg, besser 2 kg pro 100 kg Körpergewicht sollte jedem Pferd pro Tag zur Verfügung stehen ohne, dass Fresspausen von über 4 Stunden entstehen.

Vorteile von getreidefreiem Pferdefutter

Festzuhalten ist jedoch: Getreide ist für Pferde nicht per se schlecht oder gänzlich ungeeignet! Es muss nur in entsprechender Menge an die richtigen Pferde verfüttert werden, um Probleme im Magen-Darm-Trakt sowie Stoffwechselerkrankungen zu vermeiden. Viele Pferde kommen mit einer an Leistung und Gesundheitszustand angepassten Getreidefütterung hervorragend zurecht.

Unsere getreidefreien Futtersorten

Mittlerweile haben wir ein „rundum-sorglos-Paket“ in Sachen getreidefreier Fütterung aufgebaut. In unserem Sortiment finden sich die passenden Futtermittel für jedes Pferd – dabei immer angepasst auf Energiebedarf und Gesundheitszustand des Pferdes. So können sowohl Freizeitpferde als auch Sportpferde bedarfsgerecht mit einer Fütterung ohne Getreide ernährt werden. Im Freizeitbereich eignen sich dabei vor allem unsere Sorten EMH Struktur getreidefrei, Vitalize Low Carb Plus, ReVital Cubes sowie das Vitalize Gastro Plus E. Für Pferde, die höhere sportliche Leistung erbringen müssen und demnach mehr Energie in der Ration benötigen, empfehlen wir stets unser Green Power getreidefrei, welches mit einem recht hohen Energiegehalt ausgestattet ist, oder das Vitalize Gastro Plus E, welches über einen moderaten Energiegehalt verfügt. Für Senior Pferde bietet sich unser Senior Müslis getreidefrei an, welches auf den speziellen Bedarf älterer Pferde perfekt abgestimmt ist. Pferde, die zu einem sehr empfindlichen Magen neigen oder sogar schon Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes haben, sind mit unserem E-VET mucOvital prebiotic bestens versorgt. Ergänzt wird das getreidefrei-Sortiment durch ein getreidefreies Weserland Mash, getreidefreie Leckerlies sowie unser Kräutermineral getreidefrei als getreidefreies Mineralfutter.

Bei individuellen Fragen stehen wir gerne mit unserer Fütterungsberatung zur Verfügung.

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Inhalt 20 kg (1,17 € * / 1 kg)
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25,95 € *

Wann dürfen Pferde kein Getreide fressen?

In erster Linie sollten Pferde mit Stoffwechselerkrankungen wie Cushing, Hufrehe, PSSM oder EMS getreidefrei ernährt werden, um den Stoffwechsel weitestgehend durch eine geringe Zucker- und Stärkezufuhr zu entlasten. Auch Pferde mit Magenproblematiken können von einer getreidefreien Fütterung profitieren.

Warum kein Getreide für Pferde?

Einige Pferde haben Probleme mit der Verdauung und der Verstoffwechselung von Stärkehaltigem Getreide. Folglich können Erkrankungen des Stoffwechsels oder des Magen-Darm-Traktes entstehen. Eine getreidefreie Fütterung kann in diesen Fällen sinnvoll sein.

Wie kann ich feststellen, ob mein Pferd eine Getreideunverträglichkeit hat?

Diese kann oftmals nach Rücksprache mit einem Tierarzt diagnostiziert werden. Verschiedene Testmöglichkeiten bringen Gewissheit, ob das Pferd eine Getreideunverträglichkeit hat. Anschließend kann die Fütterung, im Bestfall mit einer Fütterungsberatung, optimal angepasst werden.

Welche Vorteile hat eine getreidefreie Fütterung?

  • Sehr naturnahe Fütterung des Pferdes
  • Verringerung der Zufuhr an Zucker & Stärke, wodurch der Stoffwechsel entlastet wird
  • Vor allem übergewichtige Pferde profitieren davon
  • Schonung des Magen-Darm-Traktes – vor allem bei empfindlichen Pferden

Ist getreidefreies Futter für alle Pferde geeignet?

Grundsätzlich kann jedes Pferd über eine getreidefreie Fütterung ernährt werden. Jedoch ist dies nicht bei jedem Pferd nötig. Die meisten Pferde können angepasste Mengen an hochwertig verarbeitetem Getreide gut verwerten und die Energie optimal nutzen. Eine getreidefreie Fütterung ist kein Allheilmittel - es sollte stets bedarfsgerecht mit Blick auf die Leistung und den Gesundheitszustand des Pferdes gefüttert werden, ob mit oder ohne Getreide in der Ration.

Welche Tipps gibt es zur getreidefreien Fütterung?

  • Die Basis sollte stets ein hochwertiges Raufutter in ausreichende Menge bilden
  • Stets bedarfsgerecht füttern, auch eine getreidefreie Ration liefert Nährstoffe, die nicht über- oder unterdosiert werden sollten
  • Augenmerk auf hochwertige Fett- und Eiweißquellen
  • Bei Unsicherheiten sollte stets eine Fütterungsberatung zu Rate gezogen werden
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