Muskelaufbau
Praxis Tipps zur Pferdefütterung: Muskelaufbau beim Pferd
Welches Pferdefutter den Muskelaufbau beim Pferd unterstützt und welche Rolle Vitamin E bei Pferden mit Muskelverspannungen spielt
Viele Reiter wissen, wie schnell ein Pferd nach einer Trainingspause oder Krankheit Muskulatur abbaut und wie schwierig und langwierig es sein kann, die Muskulatur des Pferdes wieder aufzubauen. Neben einem ausgeklügelten Trainingsplan zum Muskelaufbau muss die Fütterung auf die Bedarfssituation angepasst werden. Denn zum Aufbau von Muskulatur müssen ausreichend Nährstoffe gefüttert werden, die sowohl als Bausteine in der Muskulatur dienen als auch wichtige Aufgaben im Muskelstoffwechsel übernehmen.
Welche Zusatzfutter den Muskelaufbau des Pferdes am besten unterstützen und wie man Vitamin E am effektivsten zur Unterstützung des Muskelaufbaus beim Pferd einsetzt und kombiniert, haben wir in unseren Praxis Tipps zur Pferdefütterung: Muskelaufbau beim Pferd zusammengestellt.

Wie führt Training zum Muskelaufbau beim Pferd?
Der Körper des Pferdes unterliegt ständigen Umbauprozessen. Ein Aufbau der Strukturen passiert an den Stellen des Körpers, die stärker beansprucht werden. Allerdings ist für den gesunden Aufbau von Muskulatur mehr notwendig, als einfach „nur“ eine ständig sich wiederholende Belastung. Denn überlastet man sein Pferd im Training, bietet man ihm nicht genug mentale Anreize oder fehlt es an den notwendigen Baustoffen und Nährstoffen über das Pferdefutter, können sogar gegenteilige Effekte erzielt werden. Dazu zählen schmerzhafte Muskelverhärtungen oder Muskelübersäuerung, fehlende Motivation sowie geistige Überforderung des Pferdes bis hin zum Abbau von Muskelmasse und gesundheitlichen Problemen.
Die Leistungsfähigkeit der Muskulatur erhöhen
Die Grundvoraussetzung für den Muskelaufbau des Pferdes ist die Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Muskels. Wie leistungsfähig ein Muskel sein kann, hängt von der Energiebereitstellung im Körper ab, die wiederum mit der Sauerstoffverfügbarkeit zusammenhängt. Man unterscheidet zwei Muskelfasertypen:
Typ I Muskelfasern:
Das sind die „langsamen“ Muskelfasern, in denen hauptsächlich aerober Stoffwechsel stattfindet, also Sauerstoff für die Energiebereitstellung verbraucht wird
→ wichtig für die Ausdauerleistung der Muskulatur
→ brauchen vorwiegend Fette für die Energieerzeugung
Typ II Muskelfasern (es gibt Typ IIA und Typ IIB Fasern):
Das sind die „schnellen“ Muskelfasern, die vor allem auf anaeroben Stoffwechsel spezialisiert sind und ohne Sauerstoff Energie erzeugen können
→ wichtig für die Sprintleistung, also die schnelle, kurzfristige Kontraktion der Muskulatur
→ brauchen v.a. Kohlenhydrate für die Energieerzeugung
→ bei starken Belastungen im anaeroben Stoffwechsel wird Laktat als Nebenprodukt gebildet
In welchem Verhältnis sich die Muskelfasern im Körper zusammensetzen, ist abhängig von der Pferderasse, auch wenn es innerhalb einer Rasse große Unterschiede geben kann. Durch intensives Training kann die Sauerstoffaufnahmekapazität der Muskulatur erhöht werden, was in einem gewissen Umfang die Umwandlung der Muskelfasertypen von Typ IIB zu Typ IIA oder sogar zu Typ I bewirken kann.
EXKURS: Welche Rolle spielt Laktat? Die Energiespeicher in der Muskulatur sind bei den schnellen Typ II –Fasern nur für kurze Belastungsintensitäten ausgelegt. Arbeitet die Muskulatur unter starken Belastungen über längere Zeit im anaeroben Stoffwechsel, muss Glykogen aus der Muskulatur in Energie umgewandelt werden, wobei Laktat entsteht. Laktat führt zu einer Übersäuerung im Muskel, was anschließend zur Muskelermüdung führt. Dieser Effekt lässt sich durch effektives Training beeinflussen, indem weniger Laktat produziert wird und das Laktat auch schneller aus der Muskulatur abtransportiert und verstoffwechselt wird. Übrigens hat sich gezeigt, dass das Laktat nach einer intensiven Belastungsphase besser abtransportiert werden kann, wenn das Pferd in der anschließenden Erholungsphase in leichter Bewegung bleibt, was auch der gängigen Trainingspraxis entspricht. |
Vitamin E und Selen: Den Balanceakt zwischen Trainingseffekt und Überlastung meistern
Eine Erhöhung der Sauerstoffaufnahmekapazität erreicht man durch gezieltes Ausdauertraining mit abwechselnden Belastungs- und Erholungsphasen. Körperliche Belastungen führen dabei durch die Verbrennung von Sauerstoff zur Bildung freier Radikale. Vermehrt werden diese Schadstoffe im Körper gebildet, wenn die körperliche Belastung zu unregelmäßig ist bzw. nicht dem Leistungsstand des Pferdes entspricht und es körperlich überfordert wird. Der Körper fängt diese freien Radikale durch sogenannte Antioxidantien ab und macht sie unschädlich. Hat der Körper allerdings nicht ausreichend Antioxidantien und überwiegen die freien Radikale, entsteht oxidativer Stress und es kommt zu Schädigungen und Entzündungsprozessen auf Zellebene.
Verschiedene Vitamine und Spurenelemente haben eine antioxidative Wirkung:
- Vitamin C: ein wasserlösliches Vitamin, das bei gesunden Pferden allerdings nicht in hohem Maße zugefüttert werden muss, da Pferde Vitamin C über die Darmbakterien selbst produzieren können (anders als wir Menschen)
- Vitamin E: ein fettlösliches Vitamin, dessen Bedarf bei Pferden im Training, bei Muskelerkrankungen wie PSSM oder auch bei fettreicher Fütterung sehr stark ansteigt.
- Selen: ein Spurenelement, das ein starker Radikalfänger ist und eine große Bedeutung für das Immunsystem hat. Je nach Bodenbeschaffenheit kann die Selenversorgung über das Grundfutter variieren, wobei wir in Deutschland eher Selenmangel über das Weide- und Grundfutter haben.
Gezieltes Training und Muskelaufbau sollten daher durch Zufütterung von Antioxantien unterstützt werden. Hervorzuheben sind dabei Kombinationen von Vitamin E und Selen, wie im Profi Muskel Fit. Diese beiden Nährstoffe fangen die freien Radikale auf verschiedenen Wegen: Vitamin E hemmt bereits die Bildung dieser Schadstoffe (Peroxide) während Selen als Bestandteils eines wichtigen Enzyms im Körper diese Peroxide inaktiviert. Beide Nährstoffe werden über das Grundfutter und Weidegras allein nicht gedeckt und sollten dem steigenden Bedarf in Trainings- und Belastungsphasen, wie bei Krankheit und Stresssituationen als Zusatzfutter gegeben werden.
Ein Mangel an Vitamin E führt sogar zu erhöhtem Sauerstoffverbrauch, was in der Folge Muskelgewebe schädigt und während intensiver Trainingsphasen besonders kritisch ist.
Muskelmasse aufbauen
Während das gezielte Ausdauertraining eine effektivere und bessere Ausnutzung des Muskelstoffwechsels bewirkt, verbessert man durch kurze Lektionen zur Erzeugung einer positiven Anspannung in Verbindung mit ausdauernden Dehnungsübungen die Muskelkraft. Das fördert den gezielten Muskelaufbau, also die Zunahme der Muskeldicke und Muskellänge.
Die Bausteine der Muskulatur
Für den Muskelaufbau des Pferdes werden vermehrt Muskelproteine als Bausubstanz benötigt. Für die Erzeugung dieser Muskelproteine finden komplexe Stoffwechselvorgänge im Körper statt, für die das Pferd bestimmte Nährstoffe über die Fütterung benötigt:
- Aminosäuren: Eiweiße (Proteine) setzen sich aus Aminosäuren zusammen. Bestimmte Aminosäuren kann das Pferd selbst synthetisieren, andere (essentielle) Aminosäuren müssen zugefüttert werden. Besteht ein Mangel an essentiellen Aminosäuren, wird der gesamte Aufbau von Körpereigenem Eiweiß (auch Muskelmasse!) beeinträchtigt. In der Praxis findet man sogar sehr häufig eine ungenügende Eiweißversorgung. Ein einfacher Weg, mit einem Zusatzfutter den Muskelaufbau zu fördern ist das Beifüttern eines Protein-Konzentrats mit hohem Gehalt an essentiellen Aminosäuren, wie dem Profi Aminoral.
- Energie: Für jegliche Funktionen, wie auch Muskelarbeit und Muskelaufbau, benötigt der Körper Energie. Die zugeführten Nährstoffe aus dem Futter werden nach ihrer Absorption im Körper unter Sauerstoffverbrauch in Energie (ATP) umgewandelt. Der Gehalt an potentiell umsetzbarer (metabolischer) Energie wird im Pferdefutter in Megajoule angegeben (MJ ME / kg Futter). Über das Kraftfutter lässt sich der Energiegehalt des täglichen Futters dem Leistungsbedarf entsprechend individuell anpassen. Verbraucht der Körper mehr Energie, als ihm über das Futter zugeführt wird, werden Reserven aus den Körpersubstanzen mobilisiert. Neben den Fettdepots werden dann letztendlich auch eiweißreiche Gewebe, wie Muskulatur abgebaut.
- Zink: ist ein wichtiges Spurenelement für die Enzymbildung im Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel. Die größten Zinkreserven des Körpers befinden sich in der Muskulatur. Viele kennen die Bedeutung von Zink für die Regeneration von Haut und Schleimhäuten, dabei hat Zink auch wichtige Aufgaben für die Funktionen des Nervengewebes, was eine Rolle für die Muskelkontraktionen spielt. ACHTUNG: Ein hoher Calciumgehalt in der täglichen Futterration behindert die Zinkaufnahme, weshalb die Zink-Dosierung dann erhöht werden sollte.
- Kupfer: ist ein wichtiger Gegenspieler von Zink. Kupfer ist u.a. für die Bildung von Nerven, Blut und Bindegewebe verantwortlich und spielt eine wichtige Rolle im Knochenstoffwechsel. Es gibt außerdem viele Kupferabhängige Enzyme, die für die antioxidative Kapazität im Körper von Bedeutung sind. Da Zink und Kupfer über das Grundfutter nicht ausreichend gedeckt werden, sollte ein spurenelementhaltiges Kraftfutter für Sportpferde oder ein passendes Mineralfutter ganzjährig zugefüttert werden.
- Magnesium: ist ein wichtiger Mineralstoff (Mengenelement) der zu großen Anteilen im Knochen und in der Muskulatur gespeichert wird. Magnesium hat wichtige Funktionen für die Enzyme im Nerven- und Muskelstoffwechsel, es ist Teil der Energiegewinnung und schützt die Muskulatur vor entzündungsauslösenden Stoffen. Eine Zufütterung von Magnesium wie mit Profi Magnesium fördert die schnelle Energiebereitstellung im Muskel und wirkt Verspannungen entgegen.
Der Futterplan für gezielten Muskelaufbau beim Pferd
Die individuelle Gestaltung der täglichen Futterration ist abhängig vom Leistungsniveau des Pferdes und besondere Konstitutionen wie Leichtfuttrigkeit oder Schwerfuttrigkeit des Pferdes, das Alter sowie vorhergehende Verletzungen oder Muskelerkrankungen sollten berücksichtigt werden.
Gehen wir von einem dressurmäßig gearbeiteten Pferd aus, mit 600kg, eher schwerfuttrig sollte die Grundlage im Futterplan mind. 1,5-2kg hochwertiges Heu je 100kg Körpergewicht bilden. Bei zusätzlichem Weidegang kann man von einer Aufnahme von ca. 2-4kg Weidegras pro Stunde ausgehen. Das Weidegras ist zu Beginn der Saison energie- und proteinreich, gegen Ende der Weidesaison wird das Gras eher rohfaserreicher bzw. können die Weiden dann bereits sehr abgefressen sein, da nicht alle Betriebe genügend Weideland zur Verfügung haben. Die Kraftfuttermenge wird neben dem Weidegras, auch der Trainingsintensität entsprechend angepasst.
Basis Ration für 600kg Dressurpferd:
10-12kg | Wiesenheu |
20-0kg | Weidegras |
1,5-2kg | Vitalize Sport Plus → bei sehr schwerfuttrigen Pferden kann die Energiedichte zusätzlich mit Walzhafer oder Mariendistelöl erhöht werden |
80-100g | Kräutermineral Getreidefrei → in intensiven Trainingsphasen empfehlen wir die ganzjährige Ergänzung mit Spurenelement- und Nährstoffkonzentraten um die Muskeltätigkeit zu Unterstützen |
Schwerfuttriges Pferd / in der Stallsaison / sehr intensive Trainingsphasen:
+ 120-240g | Profi Aminoral → liefert essentielle Aminosäuren in konzentrierter Form, die schnell im Körper aufgenommen und in Muskelprotein umgesetzt werden können |
+ 20g | Profi Muskel Fit → verbessert den Muskelstoffwechsel, erleichtert den Einbau von Muskelprotein und schützt die Zellen vor Entzündungsreaktionen durch freie Radikale |
Pferd neigt zu Nervosität und Muskelverspannungen:
+ 20g | Profi Muskel Fit → schützt Nerven- und Muskelzellen vor Oxidativem Stress |
+ 20g | Profi Magnesium → fördert die schnelle Energieumsetzung in der Muskulatur und verbessert die neuromuskuläre Koordination wodurch einer Übererregbarkeit von Muskeln bzw. Nerven gegengesteuert wird |
Extra Tipp: Für die Optimierung von Trainings- und Futterkonzept kann das jährliche Blutbild über den Tierarzt eine gute Hilfestellung geben. Insbesondere bei wiederkehrenden Verspannungen, nach Sehnenerkrankungen oder bei allgemeinen Muskelproblemen sollten die Spurenelemente Zink, Kupfer, Selen und Mangan sowie Vitamin E in das Blutbild mit einbezogen werden. Für die Erstellung Ihres individuellen Futterplans wenden Sie sich gerne an unsere Futterberatung. Natürlich kostenlos und unverbindlich.
Inhalt: 750 kg (1,11 €* / 1 kg)
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Inhalt: 2 kg (3,25 €* / 1 kg)
Inhalt: 2 kg (3,25 €* / 1 kg)
Inhalt: 2 kg (3,25 €* / 1 kg)
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Inhalt: 20 kg (1,55 €* / 1 kg)
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Inhalt: 6 kg (5,43 €* / 1 kg)
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